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„Kraftpakete aus der Natur“ – Folge 2: Antioxidantien im Wein – Die stillen Wächter des guten Geschmacks

von Réka Enz

MIT DEM BRS SYSTEM ANTIOXIDANZIEN MESSEN

Blogreihe „Kraftpakete aus der Natur“ – Folge 2: Antioxidantien im Wein – Die stillen Wächter des guten Geschmacks ?

Wenn du das nächste Mal ein Glas Wein genießt, denk kurz darüber nach: Was sorgt eigentlich dafür, dass dein Lieblingswein so fruchtig schmeckt, seine brillante Farbe behält und nicht schon nach wenigen Monaten „umkippt“? Die Antwort ist überraschend unsichtbar – Antioxidantien.

In dieser zweiten Folge unserer Blogserie „Kraftpakete aus der Natur“ tauchen wir ein in die Welt des Weins – und der antioxidativen Schutzmechanismen, die ihn frisch, farbintensiv und aromatisch halten. Willkommen in der Symbiose von Natur, Chemie und Genuss.

Warum Wein Antioxidantien braucht

Wein ist ein lebendiges Produkt. Er verändert sich, atmet, reift – und kann leider auch oxidieren. Das bedeutet: Sauerstoff reagiert mit den Inhaltsstoffen des Weins und führt zu unerwünschten Effekten wie Farbverlust, muffigen Aromen oder Geschmacksabbau. Hier kommen Antioxidantien ins Spiel. Sie neutralisieren diese Sauerstoffverbindungen und sorgen dafür, dass dein Wein auch nach Jahren noch überzeugt.

Die Aufgaben von Antioxidantien im Wein

  1. Schutzschild gegen Sauerstoff
    Oxidation ist der natürliche Feind des Weins. Antioxidantien blocken reaktive Sauerstoffspezies und verhindern, dass sich Wein in eine flache, bräunliche Brühe verwandelt.
  2. Aroma-Bewahrer
    Fruchtige, florale Noten sind besonders empfindlich gegenüber Oxidation. Antioxidantien helfen dabei, diese Primäraromen zu konservieren – gerade bei frischen Weißweinen ein Muss.
  3. Farb-Bodyguard
    Rotweine verlieren ohne antioxidativen Schutz ihre leuchtende Farbe, Weißweine nehmen einen unschönen Braunton an. Antioxidantien erhalten die Farbstabilität.
  4. Lebensverlängerer
    Je besser ein Wein gegen Oxidation gewappnet ist, desto länger kann er lagern – besonders wichtig für hochwertige Jahrgänge und Sammlerstücke.

Welche Antioxidantien stecken im Wein?

Die Weinherstellung bedient sich einer Mischung aus natürlichen und zugesetzten Antioxidantien – jede mit ihrer speziellen Funktion:

  • Schwefeldioxid (SO)
    Das bewährte Multitalent: schützt vor Oxidation und Mikroorganismen. In fast jedem Wein vorhanden – meist als Kaliumdisulfit zugesetzt.
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
    Besonders bei Weißwein beliebt. Sie fängt freie Radikale ab – aber Vorsicht: sie kann selbst oxidieren und sollte daher nur mit SO₂ kombiniert werden.
  • Tannine
    Natürliche Polyphenole aus Traubenschalen, Kernen und Stielen. Sie schützen vor Oxidation und verleihen dem Wein Struktur – vor allem bei Rotwein essenziell.
  • Glutathion
    Ein echtes Ass im Ärmel der Winzer, besonders bei Weißwein. Das natürliche Tripeptid schützt die frischen Aromen und kann den Schwefelbedarf senken.
  • Catechine & Flavonoide
    Kommen in Trauben auf natürliche Weise vor, besonders in den Schalen und Kernen. Sie tragen zur Farb- und Aromastabilität bei.

Natürliche Quellen: Die Kraft liegt in der Traube

Viele Antioxidantien entstehen ganz von selbst im Weinberg:

  • Traubenschalen: Reich an Anthocyanen und Tanninen.
  • Kerne: Enthalten Catechine und Proanthocyanidine.
  • Stiele: Zusätzliche Polyphenolquelle.
  • Hefen: Können während der Gärung antioxidative Substanzen freisetzen.

Die Natur liefert also nicht nur den Rohstoff Weintraube – sondern auch gleich das Schutzsystem mit dazu.

Fazit: Weinqualität ist auch Antioxidantien-Sache

Ob du es glaubst oder nicht: Ohne Antioxidantien gäbe es kaum hochwertige, lagerfähige Weine. Sie sind die leisen Helden, die deinen Lieblingswein vor dem Alterungsprozess schützen und seine Magie bewahren. Ob natürlich in der Traube oder gezielt zugesetzt – es ist ihre Balance, die entscheidet, ob ein Wein ein kurzes Vergnügen oder ein lang gereifter Genuss wird.

Ob für die Gesundheitsforschung, Qualitätskontrolle oder bewusste Ernährung: Antioxidantien sind die unsichtbaren Helfer, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Und wir stehen erst am Anfang einer spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der natürlichen Schutzstoffe.

Die Innovation: Das BRS (BQC Redox System)

Aber wie misst man die antioxidative Kraft eigentlich? Die sogenannte TAC (Total Antioxidant Capacity) liefert hier einen wertvollen Überblick – doch herkömmliche Methoden sind oft teuer, aufwendig und nicht leicht vergleichbar. Genau hier kommt ein echter Gamechanger ins Spiel: das BQC Redox System (BRS). Dieses tragbare Gerät macht es möglich, die antioxidative Kapazität von Lebensmitteln schnell, präzise und kostengünstig zu bestimmen – ganz ohne Labor.

In der nächsten Folge unserer Serie widmen wir uns den Antioxidantien in Bier – Stay tuned!

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